Installation und Teppich-Dialoge

Kategorie: Dialoge (Page 2 of 2)

Teppich-Dialog 11

Gehmeditation und Zwiegespräche

Angenehm nach Monolog einen Dialog zu führen.
Mitteilen merkwürdig, wenn andere Person nur zuhören darf.
Dieser Raum ist für mich ein Zufluchtsort.
Draußen ist viel Lärm.
Viele Leute heute.
Gehmeditation anstrengend.
Meditation wohltuend.

Martin R. Wohlwend - aus dem Gleichgewicht - Teppich-Dialog 11

Vergegenwärtigen

Fünf Minuten zu wenig.
Fühle mich eingeschränkt.
Die Ruhe tut gut.
Konnte in mich selbst hinein gehen.
Der perfekte Raum das zu tun.
Meditation sollte länger sein.
Raum auch irgendwie ermüdend.
Alles ist weiss.
Ermüdend und anstrengend.
Finde ich nicht.
Raum sehr schön und entspannend.
Waren zwei Wochen in Madrid.
Da ist man immer unter Leuten.
Mal alleine für sich zu sein ist etwas spezielles.
Man geniesst es, vergisst sein Zeitgefühl.

Es folgen 15 weitere Minuten Meditation.

Martin R. Wohlwend - aus dem Gleichgewicht - Teppich-Dialog 11

“Normalerweise ist die Idee hinter diesen Dialogen, dass man nicht nur teilnehmend ist, sondern gestalterisch mitwirkend. Man erarbeitet sich in diesem Raum etwas in seinem inneren Atelier und entdeckt etwas von seinem eigenen Potenzial, was man dann wieder aus diesem Raum hinaus trägt, damit es außerhalb dieses Raumes in irgendeiner Form eine Gestalt annimmt. Mit Euch mach ich heute etwas anderes. Diese Idee ist mir während den letzten 15 Minuten durch den Kopf. Zu Beginn gab ich Euch den Auftrag die Teppiche horizontal und vertikal anzuordnen, damit etwas Ruhe in dieses Chaos kommt, da die Teppiche scheinbar willkürlich im Raum lagen. Viele Künstler machen genau das heute. Sie haben eine Vision und teilen dann Mitarbeitenden oder Teilnehmenden eines Projekts mit, was sie genau nach den Angaben des Künstlers zu tun haben. Aber das ist nicht wirklich partizipatorisch, jedenfalls nicht was ich darunter verstehe. Es gibt auch eine Entwicklung in der Kunst in der sich der Künstler versucht immer mehr zurück zu nehmen, damit er nicht so autoritär wirkt und die Mitwirkenden mitgestalten lässt. In diesem Sinne könnt Ihr diesen Raum jederzeit umgestalten, nach Eurem eigenen Befinden. Für heute kann sich jetzt jeder einen Platz in diesem Raum aussuchen und die Teppiche in seinem eigenen Umfeld so umgestalten wie er möchte, oder, wenn Ihr wollt könnt Ihr das auch im Kollektiv machen. Um den Prozess weiter zu demokratisieren, überlasse ich auch diese Entscheidung Euch.”

(Die Idee des Gestaltens im eigenen Umfeld wurde einstimmig angenommen.)

Martin R. Wohlwend - aus dem Gleichgewicht - Teppich-Dialog 11

Teppich-Dialog 12

Gehmeditation

Manche Teppiche ein Genuss für die Augen, aber fühlen sich nicht so gut an wie Teppiche, die nicht so gut aussehen.
Erstaunlich.
Erst wenn man sich im Raum bewegt realisiert man, dass es Unebenheiten im Boden gibt.

Lieblingsteppiche ausgesucht.
Qualität der Strukturen gespürt.
Bei einem ganz unscheinbaren konnte man sich die Füße massieren.
Habe Personen im Raum zwar wahrgenommen, aber nicht als Individualitäten.

Martin R. Wohlwend - aus dem Gleichgewicht - Teppich-Dialog 12 - Gehmeditation

Anfangs nur auf weissen Flächen gelaufen.
Teppiche gemieden.
Kalte Füße bekommen.
Mich entschieden auf Teppichen zu laufen.
Wärme.
Interessant.

Viele mit dem Auge nicht wahrnehmbare Unebenheiten.
Nur durch die Füße.
Wechselspiel zwischen warm und kalt, weich und rau, einladend und vertreibend.

Teilweise Flecken oder Bruchstellen.
Geschichten erfunden.
Wo ist dieser Teppich wohl gewesen?
In wessen Besitz?
Was hat er alles durchgemacht?
Wer ist schon alles darauf gelaufen?
Jeder Teppich hat seine Berechtigung, auch wenn ich einige bevorzugt habe.
Muster gesehen.
Auch als Kind immer Muster auch an Wänden gesehen und Geschichten dazu ausgedacht.
Kindeserinnerung.
Gefühl von Geborgenheit.

Martin R. Wohlwend - aus dem Gleichgewicht - Teppich-Dialog 12 - Vergegenwärtigen

Einsichten

Auf mein Lebenstalent, meine Ressource zurückgeworfen.
Auch etwas Neues hochgekommen.
Mich an jemand erinnert, der mein Wesen sehr stark unterstützt hat.

Dinge wieder eingefallen.
Lange her, als ich mich das letzte Mal mit dem Wort Potential beschäftigt habe.
Was ist eigentlich Potential?
Wie definiere ich überhaupt Potential?
Was ist für meine Werte ein Potential?
Gut getan über das nachzudenken.

Mehrere Potentiale.
Verknüpfen.
Neue daraus entstehen lassen.
Potentiale hat man zwar, aber untergräbt diese oder sieht sie nicht.
Vielleicht weil man sie nicht wahr haben möchte, oder es sich nicht zutraut.
Schön von jemandem zu hören, dass er ein Potential in mir sieht.

Martin R. Wohlwend - aus dem Gleichgewicht - Teppich-Dialog 12 - Zwiegespräche

Heute realisiert…
verschleudere, pulverisiere, vernichte und zerstöre viel Potential.
Aus Trotz.
Aus Trotz an der Gesellschaft.
Aus Trotz gegen Schubladisierung.
Sobald ich sage ich bin gut in etwas, werde ich schubladisiert.
Extrem schade.
Nur aus Trotz und Widerstand mich nicht zu öffnen und der Welt nicht mitzuteilen.
Ein Mensch bleibt unergründlich?
Kein Argument mehr für mich, um mich nicht auszudrücken.
Nehme etwas sehr wertvolles mit.

Viele Gemeinsamkeiten.

Habe gemerkt, dass ich in einem extremen Ungleichgewicht bin.
Weiss nicht, was mir die Gesellschaft vorschreibt und was ich eigentlich selber möchte.
Andere haben Erwartungen von mir.
Weiss nicht ob das was ich mache, das ist was ich will, oder das was andere von mir wollen.
Auf Frage gekommen.
Möchte ich Verantwortung für mein Leben übernehmen?
Diese Frage nehme ich mit.

adg-dialog-12

Habe persönlich von der Raumgestaltung mehr erwartet.
Dann mich auf den Raum eingelassen.
Festgestellt, dass ich immer voller Erwartungen bin, auch von mir selbst.
Schwierig das eigene Potential zu finden.
Schön sich darüber Gedanken zu machen.
Macht man viel zu wenig.

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